Stadthalle РAlexanderh̦he, Iserlohn

Die Stadthalle Iserlohn orientiert sich an der besonderen topographischen Situation der Alexanderhöhe und bezieht die Lage des Parktheaters aktiv mit ein. Die Lage der neuen Parkhalle am nord-östlichen Plateaurand baut einen klaren Sichtbezug zur Altstadt Iserlohns auf und bereichert das Stadtbild. Gleichzeitig wird die Alexanderhöhe gegliedert in ein großzügiges Parkplateau und den Parkhang. In diesen ist ein promenadenartiges Wegenetz eingeschrieben, welches das Theater und die neue Mehrzweckhalle an die Stadt anbindet.

Die Mehrzweckhalle fügt sich horizontal zwischen den bestehenden Bäumen in die Landschaft des Parks ein und präsentiert sich als klar gegliederter Baukörper. Er bespielt die topographische Kante der Alexanderhöhe und wendet sich einerseits zum Park und anderseits zur Stadt. Das Zusammenspiel aus zwei primären Gebäudeelementen, Sockel und Dach, formuliert die Kernfunktionen des Gebäudes, Foyer und Festsaal, in Kontinuität des Landschaftsraums als Zwischenraum. Der Sockel entwickelt sich monolithisch aus dem Gelände, auf ihm ruht ein metallischer Dachkörper. Im Sockel sind dienende Funktionen sowie der Schützenverein und der Multifunktionsraum angeordnet; im Dachkörper die kleineren Veranstaltungsräume sowie die Künstlergarderoben und die Verwaltung. Der zwischen Dach und Sockel liegende große Festsaal, spannt sich zwischen Parkplateau mit ebenerdigem Zugang und einer großzügigen Loggia mit Aussicht auf das Stadtzentrum auf.

Die Materialität des Sockels formuliert die verdichtete Geologie des Terrains als geschichteten Sichtbeton. Die Materialität des Dachkörpers nimmt Bezug auf die Geschichte der Stadt und greift die für Iserlohn bedeutsame Kunst der Metallverarbeitung und Drahtherstellung auf. Eine leichte Hülle aus Messinggewebe und -paneelen lässt Assoziationen an die feinen Iserlohner Tabakdosen anklingen, – und bildet mit dem kupferverkleideten Bühnenturm des Parktheaters auch materiell ein Ensemble.

Die Öffnungen zum Parkraum werden durch die plastische Ausbildung des Dachkörpers formuliert. Bei abendlichem Veranstaltungsbetrieb werden zusätzliche Facetten der modellierten Figur sichtbar: Abends strahlt die Loggia weithin und ist besonders von der Altstadt aus wahrnehmbar; das erleuchtete Nordfenster verleiht Baumfoyer und Hang belebende Tiefe und weist den Besuchern den Weg zur Halle; im Foyer wird die sich im Inneren fortsetzende Messingfassade festlich und einladend zum Glänzen gebracht.

 

Beschränkter Realisierungswettbewerb (2011): 2. Preis

Mehrzweckhalle , Alexanderhöhe
Iserlohn, Deutschland

Auftraggeber: Stadt Iserlohn
Programm: Festsäle, Tagungsräume, Schützenverein mit
Schießständen, Gastronomie, Büros
Geschossfläche: 5.250 m2

Team: Andreas Quednau, Sabine Müller, Robert Gorny, Anna Kostreva, Jessica Tankard
in Zusammenarbeit mit: HL Landschaftsarchitekten

 

Weitere Informationen:
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Architektur, Projekte, Wettbewerbe
01/09/2011